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Basel/Schweiz    •    25. April 2017

Alkoholverbot in Jugendhäusern wird zur Existenzfrage

Die Politik hat den Basler Jugendhäusern „ein Ei gelegt“, so sieht es jedenfalls die Internetplattform „barfi.ch“. Bei der Revision des kantonalen Gastgewerbegesetzes erlaubte das Parlament Schwimmbädern und Jugendhäusern, uneingeschränkt Alkohol auszuschenken. Die Christdemokratische Volkspartei (CVP) im Stadtrat ist dagegen und sieht den Jugendschutz gefährdet. Für Andrea Strahm von der CVP ist klar, dass das Verbot Sinn macht. Ein uneingeschränkter Konsum sei das falsche Signal. Jugendlichen den Umgang mit Alkohol beibringen zu wollen, sei naiv. Deshalb spricht sie sich für ein Referendum aus.

Ein überparteiliche Komitee kämpft gegen das Referendum: «Ausserhalb der Jugendzentren fehlt eine soziale Kontrolle, wodurch Alkohol anonym und ­unbegleitet getrunken wird. Das jahrelange Alkoholverbot in Jugendzentren förderte das Rauschtrinken und führte zu mehr Spitaleinweisungen sowie Lärm und Abfall in den Quartieren.»

Bei den Basler Jugendzentren war nie die Rede davon, während des regulären Jugendhausbetriebes Alkohol auszuschenken oder diesen gar an unter 16-jährigen anzubieten. Die Betreiber haben schon jahrelang nachgewiesen, dass ein massvoller Umgang mit Alkohol in den „Jugis“ möglich ist und dass die Organisation sich akribisch an das Jugendschutzgesetz hält.

Der Präsident der Jugendarbeit Basel, Christian Platz, gibt derweil zu Bedenken, dass die Organisation, die sieben Jugendzentren betreibt, gemäss Leistungvereinbarung mit dem Kanton dreissig Prozent des Budgets selbst erwirtschaften müsse. «Wenn wir bei speziellen Anlässen oder Vermietungen an über 18jährige keinen Alkohol ausschenken dürfen, so gefährdet das unsere Existenz, da wir dann diese Einnahmen verlieren.»

Während die CVP „einfach so schlicht, wie banal und auch falsch argumentieren kann“, Alkohol gehöre einfach nicht in Jugendhäuser, so sagt die Gegenseite, dass die Jugendarbeit klar machen müsse, dass es „nur um einzelne Anlässe“ gehe. (jugendschutz-info.de 25.04.2017)

Quelle: www.barfi.ch
„Barfi.ch“ ist eine relativ neue Informationsplattform für Basel. Eine Gruppe um den Wettermann Jörg Kachelmann will damit „ein neuartiges, elektronisches Medium vor allem für junge Leute» anbieten, auch über die Landesgrenzen hinweg“.

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