Drei Millionen Kinder haben suchtkranke Eltern
Suchtprävention • 3. Juli 2017
Drei Millionen Kinder haben suchtkranke Eltern
Geht es nach dem Willen der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), soll die Hilfe für Suchtkranke gleich die Hilfe für deren Kinder miteinbeziehen. Mortler sagte bei der Jahrestagung "Kinder aus suchtbelasteten Familien" in Berlin: "Wir müssen immer, wenn es um einen suchtkranken Erwachsenen geht, die Kinder gleich mitdenken - in der ambulanten Suchthilfe, in den Kliniken, bei den Suchtmedizinern, in der Reha."
Die Hilfe für diese Kinder sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Keiner könne diese Aufgabe allein lösen, "nicht die Jugendämter, nicht die Suchthilfe, nicht die Kassen, nicht die Rentenversicherung, nicht die Kommunen oder der Bund. Wirkliche Verbesserungen, eine wirkliche Veränderung der Lage können wir nur gemeinsam erreichen", sagte Mortler und forderte eine engere Kooperation der zuständigen Stellen, vor allem vor Ort in den Kommunen.
Mortler nannte auch Zahlen: Mehr als drei Millionen Kinder in Deutschland wachsen mit mindestens einem suchtkranken Elternteil auf. Somit sei jedes fünfte Kind direkt von einer Abhängigkeit der Eltern betroffen. Um später selbst keine Abhängigkeiten und psychischen Störungen zu entwickeln, bräuchten Kinder verlässliche Bezugspersonen außerhalb des Elternhauses, hieß es.
Quelle: www..rp-online.de (Rheinische Post)