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Streit über Gefahren und Regulierung

20.12.2016

E-Zigaretten

Streit über Gefahren und Regulierung

Eine Mehrheit von 55 Prozent unter den Deutschen hält die E-Zigarette für genauso schädlich wie eine Tabakzigarette oder sogar noch für schädlicher. Doch so schlecht scheint das Image der E-Zigarette gar nicht zu sein, denn eine wachsende Zahl von Rauchern steigt auf E-Zigaretten um. In diesem Jahr werden mindestens 400 Millionen Euro für die Rauchapparate und deren Flüssigkeiten ausgegeben – eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 50 Prozent. Dahinter stehen laut DIE WELT 3,5 Millionen Nutzer dieser Art der Zigarette; 2015 waren es drei Millionen. Auch für das kommende Jahr erwartet der Verband des E-Zigarettenhandels einen derart großen Zuwachs. Die allermeisten sind ehemalige Raucher von Tabakzigaretten.

Trotz oder gerade wegen des Verkaufserfolgs gibt es um die Gesundheitsgefahr und die staatliche Regulierung nach Meinung der Zeitung „heftigen Streit“ zwischen der Industrie und der medizinischen Forschung sowie weiten Teilen der Politik. Der Verband des E-Zigarettenhandels wendet sich gegen einen Vergleich der E-Zigaretten-Raucher mit den Nichtrauchern. Dieser sollte nicht mit dem Nichtraucher, sondern mit dem Umsteiger von der klassischen Zigarette gezogen werden. In der Bundesregierung wird dies anders gesehen: Da kein Mensch genau wisse, welche Gesundheitsrisiken von E-Zigaretten ausgingen, ist die Aussage, diese Produkte seien weniger schädlich als konventionelle Zigaretten, „zumindest verfrüht“, wird die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler, in der WELT zitiert.

Unterstützung bekommt die E-Zigarettenbranche dagegen von unerwarteter Stelle. Die Leiterin der Stabsstelle Krebsprävention im Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg, Ute Mons, sagte der WELT, dass eine E-Zigarette nach jetzigem Erkenntnisstand – ohne sich auf langfristige Studien stützen zu können - „deutlich weniger schädlich ist als eine Tabakzigarette“. Trotzdem sollten die bestehenden Rauchverbote nach den Nichtraucherschutzgesetzen auf die E-Zigarette ausgeweitet werden. Die Drogenbeauftragte Mortler will ein generelles Werbeverbot für Zigaretten. Nach ihrer Auffassung ziele die Zigarettenwerbung vor allem auf Jugendliche ab, um sie als Raucher zu gewinnen. Der kürzlich ausgearbeitete Gesetzentwurf zum Werbeverbot für Zigaretten scheiterte jedoch bisher am Widerstand von einigen Politikern der CDU/CSU Bundestagsfraktion. (jugendschutz-info.de 20.12.2016)

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